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Vergeben lernen – wie Vergebungsarbeit deine innere Freiheit zurückbringt


Hast du dich schon einmal von jemanden so sehr verletzt gefühlt, dass du dachtest: „Das kann ich nie verzeihen“? Vielleicht kennst du das auch – dieser Kloß im Hals, das dumpfe Ziehen in der Brust, der Gedanke, der sich immer wieder im Kreis dreht. Und das Erstaunliche ist: Oft sind es nicht nur andere, denen wir nicht vergeben können. Manchmal sind wir selbst unsere schärfsten Kritiker.

Vergebung – das klingt so groß. Fast spirituell. Vielleicht sogar ein bisschen altmodisch. Und doch ist es einer der kraftvollsten Prozesse, die wir im Coaching begleiten können.

Ich möchte dich heute mitnehmen auf eine Reise. Nicht in die Vergangenheit, sondern in die Möglichkeit, dich davon zu lösen.


Was ist Vergebung eigentlich – und was nicht?

Vergebung bedeutet nicht, dass du das Verhalten eines anderen gutheißt. Es bedeutet nicht, dass du alles vergisst oder die Wunden einfach zudeckst. Vergebung ist keine Einladung, wieder verletzt zu werden.

Vergebung ist Entscheidung. Eine Haltung. Ein innerer Akt der Befreiung.

Stell dir dein Herz vor wie einen Garten. Wenn Groll und Schmerz wie Unkraut wuchern, bleibt wenig Raum für Leichtigkeit, Vertrauen und Wachstum. Vergebungsarbeit ist das bewusste Jäten dieser schmerzhaften Wurzeln. Nicht, weil „alles gut“ ist – sondern weil du es dir wert bist, frei zu sein.


Warum ist Vergebung so wichtig?

Unverarbeitete Verletzungen binden Energie. Sie nagen – leise, aber beständig – an deinem Wohlbefinden. Sie beeinflussen Beziehungen, Selbstwert und sogar körperliche Gesundheit.

Viele unserer Klienten berichten, dass sie sich nach Vergebungsarbeit „leichter“, „klarer“ oder sogar „friedlich“ fühlen. Eine Frau sagte mir einmal nach einem Ritual: „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich diesen Schmerz mit mir herumgetragen habe, bis ich ihn losließ.“

Kennst du dieses Gefühl?


Rituale der Vergebung – heilsame Anker für Herz und Seele

Vergebung ist kein rein gedanklicher Prozess. Sie will erlebt, gefühlt, verkörpert werden. Oft tragen wir lange etwas mit uns herum, ohne zu wissen, wie wir es loslassen sollen. Genau hier können Rituale helfen – als Brücke zwischen Innenwelt und Außen, zwischen Schmerz und Wandlung.

Sie geben dem Unausgesprochenen Raum. Sie machen Vergebung greifbar. Und manchmal ist es genau dieser symbolische Akt, der den entscheidenden Impuls zur inneren Heilung setzt.


Hier sind vier Wege, wie du Vergebung erlebbar machen kannst:

Der Brief, der nie abgeschickt wird:
Schreibe alles auf, was gesagt werden muss – ungefiltert, ehrlich, mutig. Vielleicht liest du ihn laut vor, für dich allein, mit einer Kerze als stiller Zeugin. Und dann: verbrenne ihn. Lass die Worte los. Und mit ihnen ein Stück des Schmerzes.

Vergebungsarbeit in der Aufstellung:
In einer systemischen Aufstellung zeigt sich oft, was bisher im Verborgenen lag. Du kannst dich innerlich neu positionieren, Klarheit gewinnen und Beziehungen in ein neues Licht rücken – auch die zu dir selbst. Manchmal reicht ein Blick, ein Satz, eine Bewegung – und etwas in dir beginnt, sich zu lösen.

Ho’oponopono – das hawaiianische Ritual der Vergebung:
Manchmal braucht es nur vier einfache Sätze: „Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Ich danke dir. Ich liebe dich.“
 Dieses alte hawaiianische Ritual kann tief berühren – egal ob du es für dich selbst sprichst oder für jemanden, mit dem du Frieden schließen möchtest. Wiederhole die Worte wie ein inneres Gebet. Lass sie wirken – still, sanft, heilsam.

Vergebungsreise in der Imagination:
In einer geführten Meditation begegnest du der Person, der du vergeben möchtest – oder dir selbst. Du sprichst aus, was lange geschwiegen wurde. Was danach oft bleibt: Erleichterung. Tränen. Stille. Und manchmal: ein erstes, zartes Lächeln.

Diese Rituale sind keine schnellen Lösungen. Aber sie sind Türen. Du musst nur bereit sein, hindurchzugehen.


Der schwierigste Teil? Uns selbst vergeben.

So oft sind wir bereit, anderen Verständnis entgegenzubringen – aber wenn es um uns selbst geht, wird es still. Wir halten fest an Schuld, an Scham, an alten Selbstvorwürfen. Dabei ist Selbstvergebung kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil: Sie ist ein zutiefst kraftvoller, liebevoller Akt. 


"Die härtesten Ketten sind oft die, die wir uns selbst anlegen."
 – unbekannt


Mini-Ritual für Selbstvergebung:
Stell dich vor einen Spiegel. Sieh dir selbst in die Augen – nicht kritisch, sondern mit dem Versuch, dich wirklich zu erkennen. Sprich laut einen Satz, der aus dem Herzen kommt.

Zum Beispiel:
„Ich vergebe mir, dass ich nicht anders gehandelt habe. Ich habe entschieden mit dem Wissen, das ich damals hatte.“

Du musst es nicht fühlen, um es zu sagen. Oft beginnt Veränderung damit, dass wir den ersten Schritt trotzdem tun.


Und jetzt?

Wenn dich dieser Text berührt hat – wenn du das Gefühl hast, dass auch in dir noch etwas auf Heilung wartet – dann lade ich dich ein: Geh den ersten Schritt. Schau hin. Spür hin. Du musst das nicht allein tun.

Im Coaching schaffen wir gemeinsam einen sicheren Raum, in dem alles da sein darf. Ohne Urteil. Ohne Eile. Mit Herz und Tiefe.

Vergebung ist kein Ziel, sondern ein Weg. Vielleicht kein einfacher – aber einer, der dich nach Hause bringt. Zu dir selbst.


Lust auf mehr?

Wenn du tiefer einsteigen möchtest, begleiten wir dich gern auf deiner Vergebungsreise. Schreibe uns einfach eine Nachricht oder vereinbare ein Kennenlerngespräch. Es könnte der erste Schritt in ein freieres, leichteres Leben sein.

Herzlich,

Sabine und Klaus-Peter